Claudia – Des Daseins Makulatur
von Hans Wedler
Inhalt:
Das Leitthema ist Suizidalität, dieses Mal nicht wissenschaftlich ausgeführt, sondern literarisch in einem Roman.
Claudia, die schöne, hochbegabte Tochter eines Ethnologie-Professors, zweifelt an ihrem Dasein. Im Studium der Philosophie findet sie keine Antwort auf das, was der Sinn menschlichen Lebens ist oder sein könnte. Auch in ihren häufig wechselnden Männerbeziehungen kann sie die von ihr ersehnten Liebesgefühle nicht bei sich entdecken. So löst sie abrupt auch die Beziehung zu Leo, der in ihr die Frau seines Lebens gefunden zu haben meinte. Um zu sterben, stürzt sie sich mit ihrem Kleinwagen in eine tiefe Gebirgsschlucht im Schwarzwald.
Aber wider alles Erwarten überlebt sie. Während einer zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit lange in Krankenhäusern und Kurkliniken verbrachten Zeit entdeckt sie ihre wiedererwachte Liebe zur Musik. Anschließend lässt sie sich parallel zum Philosophiestudium zur Sängerin ausbilden. Aufgrund ihrer einzigartigen Sopranstimme wird sie noch vor Abschluss des Gesangsstudiums als Konzertsängerin engagiert, um durch Liederabende zunächst in Deutschland, dann darüber hinaus in kürzester Zeit zu einem allseits bewunderten Star zu werden.
Weil sie wegen einer den reichen Sponsor ihrer Konzerte verletzenden Bemerkung gegenüber der Presse sich eine neue Agentur für die Liederabende suchen muss, nimmt sie erneut Kontakt auf mit Leo, der als ein inzwischen erfolgsreicher Verlagsleiter in München – erfreut über die Zuwendung seiner einstigen großen Liebe – ihr unverzüglich weiterhilft. Nach ersten Konzerten in Spanien durch eine neue, einflussreiche Agentur wird sie von einem listigen Semikriminellen, der mit Hilfe ihrer berühmten Stimme durch Konzerte in Südamerika reichlich Geld sich zu verschaffen erhofft, betäubt und von Madrid aus nach Venezuela entführt. Das Vorhaben, Claudia in Caracas auf die Bühne zu bringen, scheitert jedoch am Ende, weil einer der Mittäter von der Polizei gefasst wird.
Angetan von der wunderschönen Landschaft im Vorgebirge von Caracas, von wo aus sie in Ermangelung all der ihr geraubten Habseligkeiten nicht fliehen kann, entsteht bei Claudia der Wunsch, hier künftig ihr Lebens verbringen zu können. Ihre nach wie vor bestehende Sehnsucht, wieder singen und Konzerte geben zu können, wird schließlich erfüllt durch die Begegnung mit einem international tätigen Großhändler aus Schweden. Nach vielen durch eine von ihm neu gegründete Agentur veranstalteten Konzerten in ganz Südamerika folgt eine Tournee nach Skandinavien. Um noch einmal mit ihren beiden Freunden einen gemeinsamen Liederabend zu machen, mit denen zusammen sie bei ihren ersten Konzerten in Deutschland aufgetretenen war, lässt sie von ihrem einstigen Agenten, dem Entdecker ihrer so besonderen Stimme, im Anschluss an die Skandinavien-Reise einen dann überaus erfolgreichen Konzertabend in Berlin organisieren.
Am Rande von diesem Auftritt begegnet sie völlig unerwartet Leo, zu dem sie von Südamerika aus über viele Jahre keinen Kontakt mehr gehabt hatte, der aber derzeit mit einer anderen Frau zusammenlebt. Der bei ihr aufkeimende Wunsch, mit diesem sie einst so Liebenden erneut eine Beziehung einzugehen, trifft bei Leo auf Unverständnis und verhaltene Ablehnung. Als der schwedische Unternehmer sie anschließend auch noch des Vertragsbruchs beschuldigt und ihr mit einer Kündigung droht, bricht für Claudia eine Welt zusammen. Sie sieht für sich keine Zukunft mehr.
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